Wie können Menschen mit Behinderungen am politischen Leben teilnehmen?
Achtung!
Einige Wörter in diesem Text sind unterstrichen.
Das sind schwierige Wörter,
die vielleicht nicht alle Menschen kennen.
Am Ende des Textes gibt es ein Wörterbuch.
Dort finden Sie Erklärungen
für die unterstrichenen Wörter.
Wie können Menschen mit Behinderungen
am politischen Leben teilnehmen?
Der Unabhängige Monitoring-Ausschuss
trifft sich regelmäßig für Sitzungen.
Eine Sitzung im Jahr ist öffentlich.
Bei dieser Sitzung dürfen
alle interessierten Menschen dabei sein.
Auch wenn sie kein Mitglied
im Monitoring-Ausschuss sind.
Heuer war die öffentliche Sitzung am 19. Oktober.
Sie hat zum ersten Mal online stattgefunden.
Das Thema war:
Wie können Menschen mit Behinderungen
am politischen Leben teilnehmen?
Es waren viele interessierte Menschen dabei.
Und viele Menschen,
die sich gut mit dem Thema auskennen.
Das ist der Bericht über die öffentliche Sitzung.
Hannah Wahl hat den Bericht geschrieben.
Auf dem Foto sieht man alle Menschen,
die bei der Sitzung gesprochen haben:
Christine Steger, Stefan Prochazka,
Lukas Huber, Petra Derler und Erich Girlek.
Als erstes hat Christine Steger gesprochen.
Sie ist die Vorsitzende des Monitoring-Ausschusses.
Sie hat daran erinnert:
Der Staat Österreich hat die UN-Konvention
über die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterschrieben.
Das heißt: Österreich muss die Rechte
der Menschen mit Behinderungen einhalten.
Menschen mit Behinderungen müssen genauso
in der Gesellschaft leben können
wie Menschen ohne Behinderungen.
Sie müssen in allen Bereichen mitreden,
mitmachen und mitentscheiden können.
Das nennt man Inklusion.
Österreich muss dringend Dinge ändern,
damit Inklusion möglich ist.
Zum Beispiel:
- Alle Bereiche des Lebens
müssen barrierefrei
Das bedeutet zum Beispiel auch:
Man schreibt Texte so,
dass sie alle Menschen leicht verstehen. - Manche Menschen brauchen persönliche Assistenz.
Die persönliche Assistenz muss genau so sein,
wie es die Menschen brauchen. - Menschen mit Behinderungen
müssen finanziell unabhängig sein.
Das bedeutet:
Menschen mit Behinderungen haben genug Geld,
damit sie gut leben können.
Sie entscheiden selbst,
was sie mit dem Geld machen. - Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Behörden müssen lernen,
wie sie gut mit Menschen mit Behinderungen umgehen.
Teilhabe von Menschen mit Lern-Schwierigkeiten
Als nächstes hat Erich Girlek gesprochen.
Er hat den Verein „Mensch Zuerst“ in Salzburg gegründet.
Er ist Selbst-Vertreter
und Mitglied im Monitoring-Ausschuss.
Erich Girlek hat darüber gesprochen,
wie Menschen mit Lern-Schwierigkeiten
am politischen Leben teilnehmen können.
Menschen mit Lern-Schwierigkeiten haben
die gleichen politischen Rechte
wie Menschen ohne Lern-Schwierigkeiten.
Trotzdem ist die Teilnahme am politischen Leben schwer.
Zum Beispiel, weil die Informationen
schwer verständlich sind.
Oder weil es zu wenig Unterstützung gibt.
Manche Personen sagen:
Bei uns können Menschen mit Lern-Schwierigkeiten
mitarbeiten und mitbestimmen.
Aber die Personen tun nur so.
Sie wollen, dass es wie Inklusion aussieht.
Aber sie lassen Menschen mit Lern-Schwierigkeiten
nicht wirklich mitarbeiten und mitbestimmen.
Deshalb muss man sich dafür einsetzen,
dass Menschen mit Lern-Schwierigkeiten
wirklich mitarbeiten und mitbestimmen können.
Denn nur wenn man mitarbeiten und mitbestimmen kann,
ist das Inklusion.
Auf dem Foto sieht man:
Viele Menschen haben sich darum gekümmert,
dass bei der Online-Sitzung alles funktioniert.
Teilhabe von Menschen
mit psycho-sozialen Behinderungen
Das nächste Thema war die politische Teilhabe
von Menschen mit psycho-sozialen Behinderungen.
Darüber haben Petra Derler
und Stefan Prochazka gesprochen.
Die beiden haben selbst Erfahrung
mit psycho-sozialen Behinderungen.
Petra Derler ist Mitglied im Monitoring-Ausschuss.
Sie ist die Vorsitzende des Vereins IdEE Wien.
Stefan Prochazka ist ihr Stell-Vertreter.
Der Verein IdEE Wien setzt sich
für Menschen mit psycho-sozialen Behinderungen ein.
Zum Beispiel mit Peer-Arbeit.
Peer ist Englisch und wird Pir ausgesprochen.
Peer-Arbeit bedeutet:
Menschen mit psycho-sozialen Behinderungen
helfen anderen Menschen mit psycho-sozialen Behinderungen.
Viele Menschen mit psycho-sozialen Behinderungen
können oder wollen nicht darüber sprechen.
Sie haben oft Angst,
dass sie dann ausgeschlossen werden
oder ihre Arbeit verlieren.
Die Ausbildung für die Peer-Arbeit
tut vielen Menschen gut und hilft ihnen.
Menschen mit psycho-sozialen Behinderungen
müssen am politischen Leben teilnehmen können.
Dafür müssen sich einige Dinge verändern.
Treffen müssen so organisiert sein,
dass Menschen mit psycho-sozialen Behinderungen
auch etwas sagen können.
Es muss normal werden,
dass Menschen mit psycho-sozialen Behinderungen
mitarbeiten und mitentscheiden.
Teilhabe von gehörlosen Menschen
Als letztes hat Lukas Huber gesprochen.
Er ist vom Österreichischen Gehörlosen-Bund.
Der Österreichische Gehörlosen-Bund
setzt sich für Menschen ein,
die schlecht hören oder nichts hören.
Lukas Huber hat darüber gesprochen,
wie gehörlose Menschen am politischen Leben teilnehmen können.
Gehörlose Menschen haben das Recht,
dass sie Informationen in Gebärden-Sprache bekommen.
Aber meistens gibt es
keine Informationen in Gebärden-Sprache.
Früher hat man gedacht:
Wenn eine Person Gebärden-Sprache lernt,
lernt sie dafür die gesprochene Sprache langsamer.
Man hat deshalb gedacht:
Mit Gebärden-Sprache werden Personen ausgeschlossen.
Heute weiß man:
Die Gebärden-Sprache ist wichtig.
Sie ist gleich viel wert wie die gesprochene Sprache.
Mit Gebärden-Sprache
werden Personen nicht ausgeschlossen.
Sondern sie können in allen Bereichen des Lebens
besser teilhaben.
Aber es gibt zu wenig Informationen
über Politik in Gebärden-Sprache.
Zum Beispiel über Wahlen.
Oder über die Rechte und Pflichten,
die alle Menschen haben.
Gehörlose Menschen wissen deshalb oft
nicht so viel über diese Themen.
So sind sie in vielen Bereichen ausgeschlossen.
Zum Beispiel gibt es wenig gehörlose Menschen,
die in politischen Parteien arbeiten.
Im Gesetz stehen auch manche Dinge,
die für gehörlose Menschen ungerecht sind.
Zum Beispiel: Bürger und Bürgerinnen werden manchmal
zu einer Gerichts-Verhandlung eingeladen.
Sie helfen dem Richter oder der Richterin bei der Entscheidung,
ob jemand ein Gesetz gebrochen hat.
Gehörlose Personen dürfen nicht
für diese Gerichts-Verhandlungen eingeladen werden.
Lukas Huber hat gesagt:
Es muss viel mehr Regeln für Barrierefreiheit geben.
Die Regeln müssen eingehalten werden.
Es reicht nicht,
wenn es nur Empfehlungen gibt.
Barrierefreiheit bei der öffentlichen Sitzung
Für den Monitoring-Ausschuss war es wichtig,
dass alle interessierten Menschen an der Sitzung
teilnehmen können und alles verstehen.
Deshalb haben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen
4 Bereiche auf ihrem Bildschirm gesehen:
- Den Sprecher oder die Sprecherin.
- Die Präsentation mit wichtigen Informationen.
- Den schriftlichen Text zum Mitlesen.
- Die Informationen in Gebärden-Sprache.
Außerdem hat Petra Plicka alles zusammen gefasst.
Sie hat dafür Bilder gezeichnet
und Wörter verwendet,
die alle Menschen gut verstehen.
Auf dem Foto sieht man Petra Plicka.
Sie hat alles zusammen gefasst.
Teilhabe ist für den Monitoring-Ausschuss wichtig
Der Monitoring-Ausschuss möchte,
dass viele Menschen aus ganz Österreich mitreden können,
wenn sie sich gut mit einem Thema auskennen.
Deshalb gibt es die öffentlichen Sitzungen.
Der Monitoring-Ausschuss hat vor der öffentlichen Sitzung
Nachrichten von interessierten Menschen gesammelt.
Am Ende der öffentlichen Sitzung
gab es eine Diskussion.
Dabei sind auch viele Nachrichten
von interessierten Menschen besprochen worden.
Der Monitoring-Ausschuss veröffentlicht seine Meinung
Der Monitoring-Ausschuss veröffentlicht bald
seine Meinung zum Thema
politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.
Viele Menschen haben dem Monitoring-Ausschuss
Nachrichten zu diesem Thema geschickt.
Der Monitoring-Ausschuss nimmt
alle Nachrichten in seine Meinung auf.
Es steht aber nicht dabei,
wer die Nachricht geschrieben hat.
Möchten Sie dem Monitoring-Ausschuss
noch eine Nachricht schicken?
Sie haben bis 31. Jänner 2021 Zeit.
Sie haben mehrere Möglichkeiten dafür:
- Schicken Sie ein E-Mail an diese Adresse:
buero@monitoringausschuss.at - Rufen Sie diese Telefonnummer an:
0043 1 295 43 43 42 - Schicken Sie einen Brief an diese Adresse:
Büro Monitoringausschuss
Walcherstraße 6 / Unit 4 / Top 6A
1020 Wien - Schicken Sie ein Video in Gebärden-Sprache
über WhatsApp an diese Telefonnummer:
0043 664 28 98 602
Das Video der öffentlichen Sitzung
bleibt noch eine Zeit lang online.
Wenn Sie es anschauen möchten,
klicken Sie hier.
Die nächste Veranstaltung soll noch besser werden
Der Monitoring-Ausschuss macht jedes Jahr
eine öffentliche Sitzung.
Das ist ein Treffen,
zu dem alle interessierten Menschen kommen können.
Diese Sitzung ist normalerweise
in der Hauptstadt von einem Bundesland.
Das war heuer wegen Corona nicht möglich.
Der Monitoring-Ausschuss musste im Frühling entscheiden:
Machen wir trotzdem eine öffentliche Sitzung oder nicht?
Die Vorsitzende Christine Steger erklärt:
Der Monitoring-Ausschuss wollte unbedingt über das Thema
Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sprechen
und die öffentliche Sitzung machen.
Aber wegen Corona
musste die Sitzung anders stattfinden als sonst.
Deshalb hat der Monitoring-Ausschuss
die Sitzung online gemacht.
Für den Monitoring-Ausschuss war es wichtig,
dass die Sitzung trotzdem barrierefrei ist.
Die Sitzung hat gut funktioniert.
Manchmal hat es kleine Probleme
mit der Technik gegeben.
Trotzdem waren die meisten sehr zufrieden.
Viele Menschen haben dem Monitoring-Ausschuss gesagt,
was ihnen gut gefallen hat
und was ihnen nicht so gut gefallen hat.
Das ist wichtig.
So weiß der Monitoring-Ausschuss,
wie die nächste Veranstaltung noch besser wird.
Bei der Online-Sitzung waren viele Menschen dabei,
die weit weg wohnen.
Sie mussten nicht extra wo hinfahren.
Für Menschen mit Behinderungen ist es oft schwierig,
wenn sie wo hin fahren möchten.
Sie bekommen nicht die persönliche Assistenz,
die sie dafür brauchen.
Deshalb ist es für manche Menschen leichter,
wenn die Sitzung online ist.
Es gibt aber auch Menschen,
für die Online-Sitzungen schwieriger sind.
Zum Beispiel,
weil sie sich nicht so gut mit der Technik auskennen.
Deshalb plant der Monitoring-Ausschuss
die nächsten Veranstaltungen so:
Man kann sich aussuchen,
ob man online dabei ist oder ob man hin fährt.
Aber das geht erst,
wenn Corona vorbei ist.
Am Foto sieht man Christine Steger,
Erich Girlek, Stefan Prochazka und Lukas Huber.
Sie haben am Ende der Sitzung miteinander diskutiert
und Fragen beantwortet.
Auf dem Foto sieht man,
wie der Bildschirm bei der Online-Sitzung ausgeschaut hat.
Wörterbuch in Leichter Sprache.
Bericht in Leichter Sprache zum herunter-laden.
Bericht in Schwerer Sprache.
Die Übertragung in Leichte Sprache hat Capito gemacht.