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Warum braucht man eine eigene
Konvention über die Menschenrechte
von Menschen mit Behinderungen?

Es gibt viele Verträge über die Menschenrechte.
Aber Menschen mit Behinderungen
werden in diesen Verträgen nicht extra erwähnt.
Das ist aber sehr wichtig,
weil Menschen mit Behinderungen
noch immer sehr oft ungerecht behandelt werden.

In der Konvention über die Menschenrechte
von Menschen mit Behinderungen steht,
dass die Menschenrechte barrierefrei
und für alle Menschen zugänglich sein müssen.
Die Gleichheit aller Menschen soll
gefördert, geschützt und sichergestellt werden.

Was ist ein Monitoring-Ausschuss
und warum braucht man ihn?

Monitoring bedeutet überwachen.
Ein Ausschuss ist eine Gruppe von Menschen,
die sich mit einem bestimmten
Thema oder Fachgebiet gut auskennen
und gemeinsam daran arbeiten.

Ein Monitoring-Ausschuss ist also
eine Gruppe von Menschen,
die ein bestimmtes Fachgebiet überwachen.

Dieser Monitoring-Ausschuss beschäftigt sich
mit den Menschenrechten von Menschen mit Behinderungen.

In allen Ländern der Welt
müssen die Menschenrechte
besser eingehalten werden.
In vielen Ländern verspricht man zwar,
dass die Menschenrechte immer eingehalten werden,
aber in Wirklichkeit stimmt das oft nicht.

Deshalb gibt es den Monitoring-Ausschuss
zu den Rechten von Menschen mit Behinderungen.
Er überwacht, ob die Menschenrechte
von Menschen mit Behinderungen
in Österreich eingehalten werden.

Wie hat sich die Meinung
über Menschen mit Behinderungen geändert?

Bis jetzt waren viele Menschen der Meinung,
dass Menschen mit Behinderungen arm und krank sind.
Man hat sie vor allem „versorgt und beschützt“.
Außerdem hat man nur versucht,
diese Menschen medizinisch zu behandeln
oder Behinderungen zu korrigieren.

Der Grund dafür ist,
dass man nur die Behinderungen gesehen hat
und nicht die Fähigkeiten dieser Menschen.
Deshalb hat man auch nicht erkannt,
dass Menschen mit Behinderungen
die gleichen Rechte haben
wie Menschen ohne Behinderungen.

In der Konvention über die Menschenrechte
von Menschen mit Behinderungen
wird deshalb besonders betont:
Menschen mit Behinderungen
sind nicht darauf angewiesen,
dass sie etwas geschenkt bekommen.
Sie haben Rechte.
Sie können selbst entscheiden,
wie sie diese Rechte ausüben wollen.

Wie werden Menschen mit Behinderungen heute gesehen?

Heute ist man der Meinung,
dass es erst dann eine Behinderung gibt,
wenn ein Mensch mit einer Beeinträchtigung
durch Barrieren behindert wird.

Es gibt viele verschiedene Barrieren.
Diese Barrieren behindern Menschen dabei,
dass sie etwas ohne fremde Hilfe benützen können.
Zum Beispiel, wenn Menschen ein Gebäude nicht betreten können
oder ein Fahrzeug nicht benutzen können.
Oder wenn sie eine Internet-Seite nicht lesen können.

Diese Barrieren behindern Menschen auch dabei,
dass sie gleichberechtigt
an allen Dingen des täglichen Lebens teilnehmen können.
Deshalb müssen sie beseitigt werden.

Behinderungen sollen nicht
als etwas Schlechtes gesehen werden.
Sie sind ein ganz normaler Teil des menschlichen Lebens.
Alle Menschen sind verschieden
und das muss jeder Mensch respektieren.

Menschen mit Behinderungen sollen
anerkannt und geschätzt werden,
weil sie wertvolle Mitglieder der Gesellschaft sind.

Deshalb sollen alle Menschen darauf achten,
dass Menschen mit Behinderungen
nicht schlechter behandelt werden
als Menschen ohne Behinderungen.

Alle Menschen müssen darüber nachdenken,
was falsch gemacht wird.
Alle müssen versuchen,
die Lage von Menschen mit Behinderungen
so gut sie können zu verbessern.

Wie unsere Gesellschaft
Menschen mit Behinderungen sieht,
ändert sich ständig.
Je mehr man über Menschen mit Behinderungen erfährt,
desto besser versteht man,
wie wertvoll sie in der Gesellschaft sind.

Wie kann unsere Gesellschaft mehr über
Menschen mit Behinderungen erfahren?

Würde oder Menschenwürde heißt,
dass jeder Mensch das Recht hat,
mit Respekt behandelt zu werden.
Alle Menschen haben die gleichen Rechte
und die Menschenwürde gilt
für jeden einzelnen Menschen auf der Welt.
Man darf niemanden schlechter behandeln
als andere Menschen.

Deshalb müssen alle Menschen
die Rechte und die Würde
von Menschen mit Behinderungen beachten.

Viele Menschen glauben aber,
dass Menschen mit Behinderungen
weniger wert sind oder weniger können
als Menschen ohne Behinderungen.
Das ist deshalb der Fall,
weil viele Menschen ohne Behinderungen
zu wenig über Menschen mit Behinderungen wissen.

Alle Teile der Gesellschaft müssen deshalb
mehr über Menschen mit Behinderungen erfahren.
Es ist wichtig, dass die Fähigkeiten und Beiträge
der Menschen mit Behinderungen
von der Gesellschaft geschätzt werden.

Dazu muss aber auch etwas getan werden.
Zum Beispiel muss es in Zeitungen
oder im Fernsehen Beiträge geben,
in denen gezeigt wird:
Menschen mit Behinderungen
und Menschen ohne Behinderungen sind gleichberechtigt.

Außerdem muss es Schulungen geben,
in denen die Menschen lernen,
welche Rechte Menschen mit Behinderungen haben.

Barrierefreiheit

Die meisten Menschen
wissen nicht viel über Barrierefreiheit.
Sie glauben, Barrierefreiheit bedeutet nur,
dass eine Tür breit genug für einen Rollstuhl ist
oder dass es eine Rampe in ein Gebäude gibt.

Es gibt aber noch ganz andere Barrieren,
die für Menschen mit Behinderungen ein Problem sind.
Zum Beispiel ist es ein großes Problem,
dass viele Menschen Vorurteile haben.
Sie glauben, dass Menschen mit Behinderungen
weniger wert sind oder weniger können
als Menschen ohne Behinderungen.

Deshalb können Menschen mit Behinderungen
in unserer Gesellschaft oft nicht gleichberechtigt leben
und können Vieles nicht mitmachen.

Es ist deshalb ein ganz wichtiges Ziel,
dass diese Vorurteile verschwinden.

Aber für Menschen mit Behinderungen
gibt es auch Barrieren,
wenn sie Informationen bekommen wollen.
Zum Beispiel sind viele Informationen
für Menschen mit Seh-Behinderungen
und blinde Menschen nicht zugänglich,
wenn sie geschriebene Texte nicht lesen können.
Das ist zum Beispiel dann der Fall,
wenn es auf einer Internet-Seite keine Möglichkeit gibt,
dass der Text vorgelesen wird.

Auch gehörlose und schwerhörige Menschen
haben oft Probleme,
wenn sie Informationen bekommen wollen.
Zum Beispiel gibt es nicht viele Fernsehsendungen,
die auch in Gebärdensprache übersetzt werden.

Außerdem gibt es Informationen
oft nur in schwerer Sprache.
Das ist ein Problem für Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Diese Menschen haben das Recht,
dass sie Informationen in einfacher Sprache bekommen.

Wenn es keine Barrieren mehr geben würde,
würde unsere Gesellschaft
viel weniger Menschen behindern.
Diese Menschen könnten dann
viel leichter ihr Recht bekommen.

Nicht-Diskriminierung, gleiche Chancen
und Teilhabe am Leben

Menschen mit Behinderungen haben das Recht,
dass sie voll und gleichberechtigt
in allen Bereichen der Gesellschaft dabei sein können.

Dafür müssen sie
durch die gleichen Rechte geschützt sein
wie alle anderen Menschen in der Gesellschaft.
Diese Rechte müssen aber auch
wirksam angewendet werden.

Jede Diskriminierung wegen einer Behinderung ist verboten.
Wenn es so eine Diskriminierung gibt,
muss das bestraft werden.

Außerdem muss dafür gesorgt werden,
dass alle Menschen in unserer Gesellschaft
die gleichen Chancen haben.

Inklusion

Inklusion heißt, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft
die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben.
Die Menschenrechte gelten für alle Menschen gleich.

Es darf kein Problem sein,
dass die Menschen unterschiedlich sind,
sondern ein Vorteil für alle Menschen in einer Gesellschaft.
Denn so kann man
verschiedene Bereiche des Lebens kennen lernen.

Welche Rolle spielt der
Monitoring-Ausschuss?

Der Monitoring-Ausschuss überwacht,
dass die Rechte von Menschen mit Behinderungen
in Österreich eingehalten werden.

Der Monitoring-Ausschuss arbeitet eng
mit Organisationen für Menschen mit Behinderungen
und mit der Zivil-Gesellschaft zusammen.
Das ist sehr wichtig.

Aber der Monitoring-Ausschuss ist
keine Organisation für Menschen mit Behinderungen.
Er ist keine Interessens-Vertretung
und keine Lobby-Organisation.
Lobby bedeutet:
Man will die Politik so beeinflussen,
dass es für die eigene Organisation am besten passt.

Es gibt verschiedene Stellen,
die in Österreich mit Gesetzen zu tun haben.
Zum Beispiel das Parlament,
Gerichte oder Beratungs-Stellen.
Diese Stellen gehören zum Staat Österreich.

Der Monitoring-Ausschuss berät diese Stellen,
aber er arbeitet unabhängig von ihnen.
Er überwacht, ob die Stellen und die Gesetze
die UN-Konvention wirklich erfüllen.

Der Monitoring-Ausschuss kann zeigen,
welche Probleme es in Österreich
mit den Rechten von Menschen mit Behinderungen gibt.
Aber der Monitoring-Ausschuss kann nicht
einem einzelnen Menschen dabei helfen,
dass er seine Rechte bekommt.

Das Wichtigste für den Monitoring-Ausschuss
sind die Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen
und dass sich diese Rechte in Österreich verbessern.
Außerdem arbeitet der Monitoring-Ausschuss
mit einer Gruppe bei der UN zusammen.
Diese Gruppe heißt Fach-Ausschuss für die Rechte
von Menschen mit Behinderungen.

Sonst hat der Monitoring-Ausschuss
keine anderen Ziele oder Pflichten.

Viele Mitglieder und Ersatz-Mitglieder
vom Monitoring-Ausschuss arbeiten auch
bei einer Organisation für Menschen mit Behinderungen
oder bei einer Stelle vom Staat Österreich.
Aber das hat nichts mit ihrer Arbeit
im Monitoring-Ausschuss zu tun.
Sie trennen die beiden Arbeiten klar.
Das sollen alle Menschen klar erkennen können.