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Am 27. November 2018 fand die erste gemeinsame öffentliche Sitzung des Tiroler Monitoringausschusses und des Bundesmonitoringausschusses in Innsbruck statt. Rund 150 Teilnehmer*innen diskutierten die Lebensrealitäten von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen und erörterten anschließend Handlungsbedarfe in Österreich.

Kinder und Jugendliche mit Behinderungen beschäftigen dieselben Themen wie Kinder und Jugendliche ohne Behinderungen: (Aus)Bildung und Beruf, Liebe und Sexualität, alleine wohnen und viele weitere. „Oft wird die Stimme von Kindern und Jugendlichen noch weniger gehört, als die von Erwachsenen“, gibt Erich Girlek vom Unabhängigen Monitoringausschuss zu bedenken. Dem Monitoring-Ausschuss sei es auch wichtig, dass Menschen mit Behinderungen selbst für sich sprechen. Für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in Tirol gibt es aus diesem Grund eine Jugendgruppe, die sich ab Jänner monatlich treffen wird.

Nichts über uns ohne uns

Im Mittelpunkt stehen an diesem Tag auch personell die Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen, die sich aktiv und engagiert an den verschiedenen Thementischen einbringen und von ihren Erfahrungen erzählen. So berichten sie beispielsweise von der Schwierigkeit nach der Schule eine Arbeitsstelle zu finden. Physischen Barrieren machen es für viele am Land besonders schwer an den (Aus)bildungsort zu gelangen. Aber auch mit sozialen Barrieren, Vorurteilen und Abneigung kämpfen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Die 17-jährige Laura aus Imst erzählt den TT: „Ich habe mich oft ausgeschlossen gefühlt. Für viele war ich nur das Mädchen im Rollstuhl.“

Unsere Rechte
Ein Highlight war die Präsentation der Tiroler Jugendgruppe, die im Zuge der Sitzung ihren Film „Unsere Rechte“ erstmals der Öffentlichkeit vorführte. Begleitet wurde das durch den Landesschulrat sowie der Kinder- und Jugendanwaltschaft unterstütze Projekt von Petra Flieger, die gegenüber der Tiroler Tageszeitung (TT) feststellt: „Bei der Suche nach Lösungen müssen Betroffene miteinbezogen werden. Sie wollen für sich sprechen!“

Etwas bewegen

Mit der öffentlichen Sitzung ist das Thema für die Monitoringausschusse nicht vom Tisch. Die Ergebnisse des partizipativen Prozesses bilden die Essenz für eine gemeinsame Stellungnahme von Tiroler Monitoringausschuss und dem Unabhängigen Monitoringausschuss des Bundes. Jeder, der nicht teilnehmen konnte, hat noch einen Monat Zeit, um schriftlich Stellung zu nehmen. „Ziel ist, die Forderungen der UN-Konvention umzusetzen und Gesetze entsprechend zu ändern.“, so Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses gegenüber der TT.

Pressespiegel

ORF Tirol 28.11.18: „Eine Stimme für Jugendliche mit Behinderung“

Tiroler Tageszeitung 25.11.18:„Diskriminierung gehört zum Alltag behinderter Jugendlicher“